Im März 1999 flog die NATO ihre ersten Luftangriffe gegen Belgrad, damals die Hauptstadt dessen, was von der Jugoslawischen Föderation übrig geblieben war: Serbien, einschließlich Kosovo, und Montenegro. Aus den Angriffen, die laut den Diplomaten der atlantischen Allianz nur einige Tage dauern sollten, wurde ein dreimonatiger Krieg. Unter dem Vorwand, die Kosovoalbaner vor den serbischen Streitkräften zu schützen, ging es in Wirklichkeit um die Rettung der NATO: Denn die NATO, entstanden im Kalten Krieg, hätte sich 1991 ebenso auflösen müssen wie sein östliches Gegenstück, der Warschauer Pakt. Die Luftangriffe waren von den USA gewollt, um ihr Recht zu erzwingen, sich auf dem Balkan festzusetzen. Damit verhinderten sie keinen Steppenbrand, sie lösten ihn erst aus.